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Brdska Stezka - 50 km Ultramarathon in Mnišek pod Brdy (CZ)

"Europacup der Supermarathone" - wer sich mit diesem Thema beschäftigt, stößt zwangsläufig  auch auf den 50 km - Lauf "Brdska Stezka" im mittelböhmischen Mnišek pod Brdy, ca. 40 km südlich von Prag. Der erste Lauf der 2009-er Cups stand am 18. April in, bzw. besser um diese Kleinstadt  auf dem Programm. Vier T-Rexe hatten sich hier für einen Start entschieden und das Abenteuer Tschechien gebucht. Die Anreise war schon das erste Abenteuer! In Prag die richtige Abfahrt verpasst, irrten wir recht lange durch weniger schicke Bereiche der "goldenen Stadt" und das in der "rush hour"! Regen wie aus Kannen, schlechte Beschilderung...., wir ließen uns nicht aus der Ruhe bringen und landeten letztendlich doch am richtigen Ort, um die Startunterlagen und die Hotelzuweisung entgegen zu nehmen. Letztere war dann die nächste Überraschung. Das beste Haus am Platz, im beschaulichen Voznice hatte seine beste Zeit schon lange hinter sich.  Kerstin schaut recht skeptisch drein --- zwei Nächte sollten aber auszuhalten sein. Besser als die Zimmer war aber das Essen des Hauses. Ein echtes Highlight für den Gaumen (und das deutsche Portemonnaie).

Die Nacht ging aber gut vorüber, nicht zuletzt wegen des Genusses von gutem tschechischem Bier und des obligatorischen Becherovka. Auch der Regen hatte irgendwann in der Nacht aufgehört. Temperaturen von anfangs 5, später um die 10°C bescherten uns ein TOP - Laufwetter. Am Start staunten wir nicht schlecht über das sehr übersichtliche Läuferfeld. 103 Männer und 16 Frauen stellten sich der Herausforderung 50 km über diesen kleinen böhmischen Gebirgszug zu laufen! Dies hatten wir, trotz der sehr spärlichen Informationen im Vorfeld, nicht erwartet. Unsere Angst einen Chaoslauf zu erleben war aber unbegründet, wie sich schon bald herausstellte. Die Strecke war bestens markiert, ein Verlaufen unmöglich. Die Verpflegung war voll in Ordnung und ausreichend. Unschlagbar war aber die Herzlichkeit der wenigen Menschen, die mit bescheidenen Mitteln diesen Lauf erst ermöglichten. Chapeau! ...kann man da nur sagen. Hier können sich einige  der so genannten großen Läufe eine gewaltige Scheibe abschneiden. Das Preis - Leistungsverhältnis ist wohl kaum zu toppen. Gut, ein Funktionsshirt gab es nicht für die Finisher, aber davon haben wir eh die Schränke schon voll. Baumwolle tut es doch auch! Und warum sollte eine Medaille aus Metall sein? Wir haben jetzt Leder - Medaillen! Herzerfrischend einfach, erfüllen einfache Dinge, einfach ihren Zweck!
Den Lauf an sich kann man bedenkenlos weiterempfehlen! Die Streckenführung ist, abgesehen von den kurzen Passagen auf der Landstraße landschaftlich recht reizvoll. Zudem bietet der Kurs 830 Höhenmeter im Aufstieg, so dass hin und wieder ordentlich geschwitzt und geschnauft werden kann. Wobei die Bergaufpassagen deutlich sanfter ausfallen, als z.B. beim Alb-Marathon in Schwäbisch Gmünd. Am km 45 ist dann der letzte "Gipfel" erreicht und es geht schnurstracks bergab. Wer hier noch genug Power hat.... Dem Zieleinlauf geht noch eine Autobahnunterquerung voraus, an deren Ende ein allerletzter, aber sehr bissiger Anstieg wartet, bevor in das Stadion von Mnišek eingelaufen werden kann.
Den Zieleinlauf absolvierte ich, Volker, als erster des T-Rex-Teams, nach 4:31 Stunden. Klaus, in seinem  ersten Ultra, fand nach 5:45 Stunden den Weg ins Ziel. Da er ohne unsere Damen ankam, nahm ich ihn gar nicht richtig wahr und schoss vor Überraschung kein Zielfoto von ihm. Er hat es mir verziehen, da ich ihm gleich ein gutes Gambrinus (Bier) in die Hand drückte. Unsere eisernen Ladies kamen wenig später, nach 5:59 Stunden bei bester Laune angefegt. Noch unter 6 Stunden hatte Ines einer Verletzung getrotzt und Kerstin (trotz tagelang vorher Hose voll) ebenfalls ihren ersten Ultra abgehakt. Super! Der Rennsteiglauf kann kommen!

Medaillen um den Hals, Blumen in der Hand, eine echt nettes Ziel-Team mit Beifall und aufmunternden (englischen!) Worten, da waren die Mundwinkel natürlich an den Ohren! Im Endeffekt ein Lauf, den man durchaus noch einmal unter die Sohlen nehmen kann.

Den Nachmittag nutzten wir zur Regeneration und zur Ortserkundung.  So manch schönes Plätzchen ließ sich finden. Zum Abend wurden dann die tagsüber geleerten Kohlenhydratspeicher ordentlich wieder aufgefüllt. Wir gaben uns das volle tschechische Programm, also Gulasch mit Knödeln, Palatschinken, Gambrinus, Becherovka.... So schliefen wir noch einmal gut, in unserer bescheidenen Herberge.

Die T-Rex-Ergebnisse gibt es detailliert hier.

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