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Oxfam-Trailwalk 8./9. September 2012 in
Osterode am Harz
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„Oxfam Trailwalker Deutschland“, was steckt hinter diesen drei
Worten? „Oxfam
Deutschland e.V. an sich ist eine
1995 gegründete unabhängige Hilfs- und Entwicklungsorganisation, die
sich weltweit für eine gerechte Welt ohne Armut einsetzt. Oxfam
leistet Nothilfe bei Krisen, Konflikten, Klima- und
Naturkatastrophen, fördert langfristige Projekte, die Menschen in
armen Ländern stärkt und unterstützt und drängt Politik und
Wirtschaft zu entwicklungsgerechtem Handeln. Die ausgewogene
Verbindung von Hilfsprojekten und entwicklungspolitischer Lobby- und
Öffentlichkeitsarbeit ist charakteristisch für Oxfam. Um dies alles
zu schaffen, ist natürlich Geld erforderlich! Geld welches allein in
Deutschland in 39 Oxfam-Shops, außergewöhnlichen Secondhand-Shops,
eingenommen wird und natürlich aus Spendenkampagnen. Eine
Möglichkeit Spendengelder zu erhalten, bildet der jährlich in und um
Osterode am Harz stattfindende „Oxfam Trailwalker“. Ein Spendenlauf,
oder Spendenwanderung (wie man will), für Viererteams, die
geschlossen eine 100 km lange Strecke innerhalb von maximal 30
Stunden zu bewältigen haben. Startgeld im herkömmlichen Sinne allein
garantiert noch keine Teilnahme! Starten können nur Teams, welche mindestens 2.000 €
Spendengelder eingebracht haben! Die Gesamtsumme 2012 aller
Teamspenden betrug übrigens fast 375.000 €! Soviel zum Hintergrund!
Wer mehr erfahren will, kann sich umfassend auf der offiziellen
Oxfam-Website
informieren.
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die Ruhe vor dem Sturm, Marktplatz Osterode am Vorabend |
die Hotelchefin gibt gern ihr Strecken-Detailwissen weiter |
Mitte des Jahres 2011 kamen im Hause meines damaligen Arbeitgebers,
der
Herlitz PBS AG, zwei Laufsportfreunde, Stefan und Rosita, auf
die grandiose Idee, an ebendiesem Event teilzunehmen. Sie rührten
kräftig die Werbetrommel und so waren schon bald weitere Opfer,
namentlich Wolfgang und ich (Volker) überzeugt worden, die
beschwerlichen 100 km durch den Harz zu absolvieren. Mit André, Mira
(musste leider wegen Erkrankung dann passen), Christoph, Ralf und
Kerstin waren auch schnell die erforderlichen Teamsupporter
gefunden. Mangelte es nur noch am Geld… Aber auch hier, ein
Riesen-Dankeschön an Thomas Hübner (damals Vorstandsvorsitzender der
Herlitz PBS AG), war schnell Abhilfe geschaffen. „Herlitz“ zahlte
nicht nur die kompletten 2.000 € ein, vielmehr wurde uns auch weit
reichende logistische Unterstützung zugesagt. Aller Sorgen enthoben,
fiel es uns nun auch nicht schwer, weitere Spendensummen
aufzubringen. Mit 2.765 € standen wir auf Platz 32 aller 140
eingebrachten Team-Spendenbeträge! Auch hier noch einmal Dank an
alle großzügigen Spender!
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das komplette Team Minuten vor dem Start |
erster ernsthafter Anstieg nach 10 km |
Nachdem wir gemeinsam an einem sonnenklaren, 37° C warmen
Augustsonntag den Ernstfall erfolgreich geprobt hatten,
43,7 km lang Falkensee, Spandau, Gatow, Döberitzer Heide… unsicher
gemacht hatten, standen wir nun an einem kühlen, wolkenverhangenen
und nebelumwaberten Samstagmorgen auf dem Marktplatz zu Osterode am
Harz und fieberten dem Startschuss entgegen. Ein Lächeln im Gesicht
eines Jeden war zu erkennen, genauso wie die Unsicherheit, ob das,
was da gleich kommt, auch gut bewältigt werden kann.
Marathonerfahren waren wir ja alle, aber es blieb nicht aus, ein
wenig Lehrgeld zu zahlen. Allerdings alles wenig dramatisch und
deshalb wollen wir hier auch nicht weiter über zu schwere Rucksäcke,
Blasen an den Füßen, demolierte Zehennägel, nicht rund laufende
Kreisläufe und dergleichen berichten.
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100 km lang Spaß |
wie geht es weiter Ralf ? ---- und der Zuckerkuchen schmeckt |
Mit dem Startschuss ging es hinein in das
Vergnügen und die Kühle in den Gliedern war spätestens nach dem
Anstieg zur Staumauer des Sösestausees restlos entwichen. In leicht
hügeligem Gelände führte unser Weg bald darauf in den Nationalpark
Harz. Dort fand mit dem Anstieg zur Hanskühnenburg das beschauliche
Wandern erst einmal ein jähes Ende und die Schweißtropfen auf der
Stirn nahmen an Größe ordentlich zu. Kein Wunder, bei 600 bis dahin
absolvierten Höhenmetern! Entschädigung bot der dortige Kontroll-
und Verpflegungspunkt mit seinem leckeren Angebot, sowie zusätzlich
die erste von vielen Zartbitterschokoladen aus den Rucksäcken
unserer Rad fahrenden Supporter Christoph und André. Schade nur,
dass die von hier wohl berauschende Aussicht keine war, denn die
Harzer Hexen ließen mit dichtem Nebel kein Betrachten ihrer Flugzone
zu. Egal, gestärkt und bester Laune ging es wieder voran. 8 km
weiter erwartete die komplette Crew unser Erscheinen und das
Zergehen von noch ofenwarmen Zuckerkuchen auf Trailwalkerzungen war
einer der höchsten Genüsse auf den ganzen 100 Kilometern.
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auch Asphaltstrecken waren dabei |
aber schöner war es im Wald |
Danach
waren die 2 km bis zum Kontrollpunkt Altenau nur ein Klacks. Voller
Energie wurde nun nicht nur gewandert, Laufschritt war angesagt und
zur großen allgemeinen Freude bahnten sich auch Klärchens warme
Strahlen jetzt ihren Weg durch den Nebel. Nach Altenau, jetzt auf
dem pittoresken Hexenstieg unterwegs, konnten wir herrlichste Natur
genießen. Glasklare Bäche, sonnendurchfluteter Mischwald…, fast zu
schade zum Hindurcheilen! Die 12 km bis zur Wiese Lichtenborn
vergingen rasch, auch wenn die Trails anspruchsvoller wurden. Auch
hier hatten unsere Supporter wieder ein leckeres Essen für uns quasi
ins Grün gezaubert. Da musste man einfach zugreifen.
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offizielle Verpflegung in Altenau |
und von den Chefs de Cuisine auf der Wiese Lichtenborn |
Die nächste Etappe ließ uns auf guten Wegen zügig vorankommen. Am
Okerstausee tauchten wir wieder in der Zivilisation auf, welche uns
mit einem Kiosk vom Pfad abbrachte. Nach warmen Zuckerkuchen vor
Altenau war nun ein gut gekühltes Pils eine schier unglaubliche
Gaumenfreude! Bier enthält nämlich neben vernachlässigbar wenig
Alkohol, mit hauptsächlich Kohlenhydraten, Proteinen und
Mineralstoffen alle Inhaltstoffe, die ein Trailwalker für ein gutes
Vorankommen einfach braucht! Zudem war am Kiosk auch die Hälfte der
Strecke geschafft und schon gerade deshalb lohnte es sich
anzustoßen. Die wenigen Kilometer bis zur nächsten Kontrolle in
Schulenberg liefen wir dann wie im Rausch und konnten hier die erste
warme Mahlzeit zu uns nehmen. Das angenehme Abendlicht gönnte uns
einen zauberhaften Blick zum Brocken. Hexen sahen wir aber noch
nicht, dafür hatten wir wohl zu wenig vom Pils genascht.
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Joey Kelly und sein Team --- nach uns! |
auch Supporter brauchen mal Ruhe |
Ab hier wurde es dann ernst, nicht nur, dass sich erste
Verschleißerscheinungen bemerkbar gemacht hätten, fertig machen für
die Nacht war angesagt. Also Stirnlampen einsatzbereit machen,
Jacken bzw. wärmere Sachen anziehen oder einpacken, denn das Ende
der nächste Etappe sollten wir bereits in tiefster Dunkelheit
erleben! Noch einmal wartete ein harter Anstieg von gut 300
Höhenmetern auf uns, der unsere Schnatterei ein wenig ersterben
ließ, durch Schnauferei ersetzte. Aber auch das war bald Geschichte
und am Campingplatz Kreuzeck kehrte bei Kaffee und warmer Brühe aus
unserer Wohnmobilküche das Lächeln wieder in die Gesichter zurück.
Für die Supporter hieß es danach zum nächsten Kontrollpunkt am
Bergstadthaus Wildemann vorausfahren, während wir Trailwalker uns
auf die nächsten 5,8 km trollten. Nach Wildemann stand ein längerer
Abschied von unserer Crew bevor, die zum Prinzenteich vorausfahren
konnte und hier eine Mütze voll Schlaf abfassen wollte. Hart, man
kann es eine mittelschwere Schweinerei nennen, war der nächste
Abschnitt von fast 14 km. Zuerst auf echt schwerem Trail im Zickzack
durchs Dickicht, danach auf hügeligem Forstwegen endlos durch die
Dunkelheit. Da half auch der endlich aufgegangene Mond nicht
wirklich. Aber auch das war dann irgendwann vorbei, schneller als
geplant sogar und wir klingelten unsere Supporter aus ihrem
wohlverdienten Schlaf. Koffein-Gels, Cola und Kaffee standen jetzt
hoch im Kurs! Beim Läufer, wie beim Supporter! Die Freude darüber,
zwischenzeitlich auf Platz 35 vorgedrungen zu sein, weckte neue
Energie und ließ Schmerzen vergessen. Joey Kelly und Team fast ein
Stunde versägt, wer hätte das gedacht? Also wieder raus in die
Nacht, durch kühle Nebel, über nasse Wiesen dem Campingplatz
Prahljust entgegen. Nur noch 15 km! Kaffee tanken und wieder rein in
den Wald. Im Schein der Stirnlampen dem Marienblick entgegen. Als
Supporter nur noch André auf seinem Bike, mit Autos war der letzte
Kontrollpunkt nicht zu erreichen. Noch einmal Kaffee, Schokolade und
Gels. Noch 8 km!
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ein kühles Pils nach 50 km |
im Anlauf zum Kontrollpunkt Schulenberg |
Der Wald wurde lichter, erste Anzeichen des beginnenden Tages am
Horizont. Wir treten aus dem Wald, vor uns im Tal liegt Osterode.
Noch 3 km! Verdammt! Das kann doch nicht stimmen, so lang sind 3 km
doch gar nicht! Marktplatz Osterode, noch immer kein Zielbogen zu
sehen. Noch durch ein paar verwinkelte Gassen, dann ist es
geschafft. Mit dem Herlitzbanner in den Händen laufen wir über die
finale Zeitnahmematte, werden sofort auf die Bühne geleitet.
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Fußpflege |
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Die Freude ist riesig, auch wenn nur wenige Zuschauer uns um 6:25
Uhr hier begrüßen. 22:55 Std. unterwegs, Platz 37 von 140 Teams, 4
Stunden schneller als erwartet und noch immer 1 Stunde vor Joey
Kelly und Co!
Ist das G E I L !!! …und, es gibt wieder frischen Zuckerkuchen!
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