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Trailrunning in der
Sächsischen Schweiz
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Der 1990 gegründete, 93,5 km² umfassende
Nationalpark Sächsische Schweiz bildet zusammen mit dem schon 1956
ins Leben gerufenen, umliegenden Landschaftsschutzgebiet, die
Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Von Dresden aus südöstlich
oder elbaufwärts gelegen und in gut einer halben Stunde zu
erreichen, stellt er auch eine der größten sächsischen
Touristenattraktionen dar. Bastei, Königsstein, Barbarine…. sind
ebenso bestens bekannt wie besucht.
Für anspruchsvolle Laufaktivitäten, wir nennen es jetzt
Trailrunning, bietet sich das östlich der Elbe gelegene Gebiet
zwischen Bad Schandau – Kirnitzschtal – Hinterhermsdorf – Grenze
nach Tschechien – Schmilka, das Herzstück des Nationalparks,
förmlich an. Dichte Eichen- und Hainbuchenwälder versprechen bei
praller Sonnenhitze ein angenehmes Laufklima. Wer beim Lauf auch
Augen für die Natur hat, entdeckt so manch seltene Pflanze oder
kreuzt den Weg von Rot- und Schwarzwild, Kreuzotter oder
Ringelnatter, wird von oben von Falken in seinem Tun beobachtet,
oder sieht selbst Forellen oder gar Lachse in der Kirnitzsch
plätschern. Mit dem Großen Winterberg und seinen 556 m.ü.NN steilt
sich hier die höchste Erhebung der Sächsischen Schweiz hoch hinauf.
Insgesamt 400 km Wanderwege bietet der Nationalpark, wovon
mindestens die Hälfte in dieser Ecke zu finden sind. Nähere
Informationen sind unter
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
zugänglich.
Wichtig bei Läufen ist es, die ausgewiesenen Wege nicht zu
verlassen, insbesondere in der gekennzeichneten Kernzone! Mal
abgesehen von der Schädigung der sensiblen Natur kann so eine
Unternehmung auch schnell in den Armen der Ranger enden und der
Kontobestand wird gnadenlos, ganz fix und deutlich spürbar
reduziert!
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die
Kirnitzsch, beim Nassen Grund |
auf
dem Flößersteig unterwegs |
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Auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben schmälert keinesfalls das
Trailrunning-Vergnügen, wie wir am Muttertag 2013 auf einer großen
Runde feststellen konnten. Steile, steinige Anstiege und Downhills,
knifflige Singletrails mit höchsten Einsatz fordernden Schlamm- und
Wurzelpassagen und natürlich kleine Klettereinlagen sind eine tolle
Würze auf jedem Kilometer.
Unsere Runde starteten wir im Kirnitzschtal, am Parkplatz zum Nassen
Grund. Zur Erwärmung wählten wir den Flößersteig, ein eher schmaler,
am Ufer der Kirnitzsch verlaufender Pfad. Früher verrichteten hier
Flößer ihren harten und nicht ungefährlichen Job, heute erfreuen
sich hier Wanderer und eben Trailrunner an der Natur und lassen die
Sohlen mehr oder weniger heftig qualmen. Ab dem Beuthenfall
genehmigten wir uns einen Abstecher in Richtung Felsentor des
Kuhstalls, um Höhenmeter zu sammeln, aber nur um später, nach
rasantem Downhill, wieder auf dem Flößersteig unsere Bahn bis hin
zur Neumannmühle zu ziehen. Technisch extrem anspruchsvoll, so lässt
sich dieses Teilstück am Besten beschreiben und bei Nässe würden wir
es auch nicht empfehlen, zu riskant auf den vielen schmierigen
Wurzeln und Steinen!
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Kohlenhydratversorgung am Zeughaus |
Aufstieg zur Goldsteinaussicht |
Ab der Neumannmühle ging es dann einfach, nur
moderat ansteigend, bis zum Zeughaus. Nach gut 10 km gönnten wir uns
hier eine kleine gastronomische Rast, mit frischem, bleifreiem
Weizenbier und bestem, original sächsischem Gebäck. Eierschecke und
Käsekuchen waren zwar ein willkommener Energieschub, brachten aber
leider auch zusätzlichen Ballast auf dem nun folgenden, harten
Anstieg, den Roßsteig entlang zur Goldsteinaussicht. Viele
Höhenmeter auf wenige Laufkilometer! Da fällt schon mal ein nicht
salonfähiges Wort! So richtig entschädigen konnte uns die
Goldsteinaussicht für die Strapazen nicht. Grauer Himmel, kalter
Wind und ein paar Regentropfen vertrieben uns schnell in Richtung
des Großen Winterbergs. Auch das berühmte Goldsteinecho zu testen,
verkniffen wir uns dieses Mal.
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Goldsteinaussicht |
Dafür gelangten wir bei
schönstem Sonnenschein auf dem Winterberggipfel an, nur um uns
gleich wieder talwärts zu stürzen, in Richtung Wurzelweg, dessen
Name Programm ist! Im Heringsgrund angekommen, stand nun der wohl
anstrengendste Teil der Tour an. Die Rotkehlchenstiege führte uns
hinauf zum Schrammsteinweg. Hier, auf dieser teils künstlichen
Kletteranlage, musste vor allem im oberen Teil ordentlich Hand
angelegt werden. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sollten keine
unbekannten Größen sein, bevor man sich nach gut 18 km Lauf hier
hoch begibt. Einmal oben, ist die Aussicht an der Breiten Kluft
schnell erreicht. Wir legten eine kleine Pause ein, um den sonnigen
Ausblick über Rauschenstein, Rauschen- und Heringsgrund und
natürlich das Elbtal zu genießen und mehrere Erdnussriegel aus dem
Rucksack hinaus, hinein in die schon wieder hungrigen Mägen
verschwinden zu lassen.
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Gipfelglück |
ein
Stück Wurzelweg |
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in der
Rotkehlchenstiege |
über
dem Heringsgrund |
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Breite
Kluft - Panorama |
wohlverdiente Rast |
Trittsicherheit war nun noch einmal gefragt,
weil es nach dem Schrammstein- auch noch den Gratweg zu meistern galt.
Gut gesichert, die irre Leiterkonstruktion des Jägersteigs hinabsteigend, standen wir
dann schon bald wieder unterhalb der Felsen und gaben nach der
Durchquerung des Schrammtors noch einmal ordentlich Gummi, um dem
aufziehenden Gewitter zu entkommen und trocken das Auto zu erreichen.
Diesen Wunsch erfüllte uns der herrliche Tag leider nicht. Noch vor
dem Erreichen des Nassen Grundweg wurde es nass und zwar ganz doll und
nicht vom Grund, mehr von oben. Das brachte uns nicht nur das Aussehen
gebadeter Katzen ein, der positive Effekt waren die schnellsten zwei
Kilometer des Tages.
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Gewitter im Anmarsch |
Himmelsleitern |
Knappe 24 wunderbare Kilometer standen
letztendlich auf dem Zähler, ziemlich genau 4 Stunden waren wir in
Bewegung und viel hat nicht gefehlt, an den 1.000 Höhenmetern.
Trailrunnerherz, was willst du mehr? Schade nur, dass wir halbwegs
trocken gerubbelt den direkten Weg in die Heimat antreten mussten,
ein Bad in der Kirnitzsch, bei Sonne, wäre der krönende Abschluss
gewesen! Vielleicht beim nächsten Mal!
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die Schrammsteinkette |
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Kartenmaterial: z.B. Kompass Nr. 761, Wander- und Radtourenkarte
Elbsandsteingebirge
Hier noch ein weiterer Berichte zu einem von uns gelaufenen
sächsischen Trail.
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