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1. Oktober 2011 - Marathon Zeeland (NL)

Einen Marathon in unserem flachen Nachbarland zu laufen stand schon lange auf unserem Plan, nur passte es nie so recht. 2011 war das nun endlich anders und "der Schönste und Schwerste" der Niederlanden wurde unter die Sohlen genommen. Wer da denkt, was soll da in der Nordseeküste so schwer sein, der wird auf den Strandabschnitten und in den Dünen schnell eines Besseren belehrt. Zudem meinte es die Sonne auch besonders gut und bei Temperaturen bis zu 28°C war es eher ein Hochsommer- als ein Herbstlauf.
Schon am Vorabend bereuten wir es, keine Badesachen eingepackt zu haben. Die Wassertemperatur war eigentlich angenehm genug, um auch uns Frostbeulen zu einem Bad in der Nordsee zu verleiten. So konnten wir halt nur die Füße abkühlen.

Der Morgen des 1. Oktober begann dann allerdings herbstlich frisch, mit dichtem Nebel, welcher sich nur langsam auflöste. So herrschten zur Startzeit, um Punkt 12.00 Uhr, im Zentrum von Burgh-Haamstede noch beste  Laufbedingungen.

Da war es recht angenehm, in der Sonne zu sitzen und den verschiedensten Arten von Startvorbereitungen zuzuschauen. Aber auch die Organisatoren hatten sich so einiges einfallen lassen. So marschierte eine Pfadfindertruppe, mit reichlich Zeeland-Fahnen, sowie Schildern mit den Marathon-Teilnehmerstaaten ausgestattet, durch den Ort.

Aber dann war es endlich so weit! Der Startschuss ertönte und es ging hinein in mein 92. Marathon-Vergnügen.  Zunächst schön schattig durch die Ortslage und ein Waldgebiet, bevor die Dünen das erste Mal erklommen wurden und danach der Strand mit tiefem Sand erstmals die Körner ordentlich aus den Waden saugte. 

Die Schafe wunderten sich wohl auch, was für eine bunte Herde durch ihr Hoheitsgebiet tobte, sie ließen sich aber nicht stören.

Aber der erste Strandlauf-Abschnitt war nicht allzu lang und bald ging es auf das riesige Sturmflutwehr, welches die Oosterschelde und letztendlich Zeeland im Falle eines Falles vor einer Überflutung schützt. hier konnte mal richtig Speed gemacht werden, bevor es wieder unbarmherzig an den Strand ging.

So ein Schauspiel erlebt der Badegast schließlich nicht alle Tage und so war es nicht verwunderlich, das unzählige Menschen den Strand säumten und uns Läufer regelrecht vorwärts peitschten. Meine Freude, in dem lockeren, teils matschigen, sandigen Geläuf, hielt sich nach einigen Kilometern spürbar in Grenzen...
Bei km 26, nahe der Ortschaft Oostkapelle, erwarteten mich Kerstin und Maria, mit ein wenig Verpflegung und vor allem mit aufmunternden Worten, denn der Nordseesand und die Affenhitze hatten mir doch mehr als gedacht zugesetzt. Mein Ziel war jetzt nicht mehr eine Zeit unter 4 Stunden, durchkommen hieß die Devise!
Der Parcours führte dann auch bald auf befestigten Dünenwegen entlang, welche durch ein ständiges Auf und Ab leider wieder keinen richtigen Laufrhythmus zuließen. Holland = flaches Land, diesen Irrglauben habe ich jedenfalls ad acta gelegt. Nach Passage des höchsten Punktes des Laufs, bei Kilometer 39,5, immerhin 32 m hoch, dachte ich das Schlimmste ist geschafft. Angeführt! Direkt runter zum Strand ging nun der Weg und es galt noch einmal 1,5 km  durch richtig tiefen Sand zu stapfen. Aber auch das hatte ein Ende und nach dem Erklimmen der Dünen waren das Ziel und meine beiden Damen schon in Sicht und das Einfliegen auf die Zielgerade konnte beginnen.
Zu meiner großen Freude war auch der Zieleinlauf mit einer ordentlichen Fuhre Sand gestaltet worden. Das war mir aber egal und ich schenkte der Bürgermeisterin  von Zoutelande ein Lächeln. Die Dame begrüßte jeden Finisher persönlich mit Handschlag!

Danach war dann ein wenig Schlemmerei angesagt, denn nicht nur ich, auch Kerstin und Maria waren ordentlich ausgehungert von den Strapazen des Tages.

Mit dem Ausschlafen am nächsten Morgen klappte es auch nicht ganz. Wanderer, in 5 Startgruppen, zu gefühlten je 1.000 Personen, machten sich lautstark auf die Marathonstrecke, direkt an unserem Quartier vorbei.

Wer mehr über diese Marathonveranstaltung erfahren möchte, zu der neben dem Wandern auch Mountainbikerennen und Frauenlauf gehören, kann sich über untenstehenden Link informieren. Unser Fazit: Eine tolle Veranstaltung, bis ins Detail durchorganisiert, auf unerwartet schwieriger Strecke, die quasi nach einer Wiederholung schreit!
Mit Platz 498, von 1.135 Finishern hatte ich letztendlich besser als gedacht abgeschnitten. Reichlich 1.500 Starter machten sich auf die Strecke, von denen nicht alle im Limit von 6 Stunden blieben. Verbessern kann ich mich aber sicher noch...

zu den T-Rex-Ergebnissen

www.marathonzeeland.nl

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