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der Große Inselsberg,
von Hörselgau gesehen |
Der Dreck vom Rennsteiglauf im Mai klebte
irgendwie noch im Profil der Trailschlappen, da mussten selbige
schon wieder hinaus in das schöne Thüringen. Mit ihnen machten sich
Wiese, Aldo, Torschti und ich zunächst auf den Weg nach Fröttstädt.
Im Landkreis Gotha, an der Nordostseite des Thüringer Waldes
gelegen, befindet sich hier Start und Ziel des „Thüringen Ultra“,
eines der wohl schönsten 100 km – Läufe Deutschlands. Am
Ortseingang springt auch gleich in Signalfarbe das Zusatzschild
„Thüringen Ultra – Laufort“ dem laufenden wie nichtlaufenden
Besucher förmlich ins Auge. Fröttstädt und seine Einwohner scheinen
an diesem Wochenende nur für diese Veranstaltung zu leben. Als
Helfer an Verpflegungspunkten, Streckenposten, Stimmungsmacher…,
oder man stellt einfach nur Wasser und Getränke vor die Haustür,
damit die verrückten Läufer nicht dehydrieren. Alle Fäden perfekt
gezogen vom „Lauffeuer Fröttstädt“ unter seinem Vorsitzenden Gunter
Rothe. An dieser Stelle schon mal vielen Dank für die tolle
Veranstaltung und das schöne Ambiente. Aber zurück zum Lauf!
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wenn das kein Empfang ist |
Aufbau der Leinwand-Villen |
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die Einen arbeiten, Herr Steffen schaut und genießt |
Morgengrauen auf dem Campingplatz |
Der Vorabend war wie üblich geprägt vom
Aufbau der Leinwandvillen, dem Abfassen der Startunterlagen, vielen
Schwätzchen mit Mitstreitern, dem Mästen mit Nudeln und/oder
Bratwürsten und natürlich dem Vernichten so einiger Biere. Den
deutschen Fußball-WM-Viertelfinalsieg nahmen wir noch mit, bevor die
Reißverschlüsse der Zelte zugezogen wurden. Schließlich sollte uns
der Wecker um 3.00 Uhr in der Früh aus den Schlafsäcken trommeln,
denn der „Thüringen Ultra“ startet um 4.00 Uhr! Nach einer lauwarmen
Nacht mit einem klein wenig Regen, noch nicht wirklich wach, aber
voller Tatendrang, fanden wir uns dann auch pünktlich an der
Startlinie ein.
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kurz vor 4.00 Uhr, gleich erfolgt der
Start |
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Wiese, Steffen, Volker, Aldo in Startlaune |
Sekunden vor dem Start |
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erste Verpflegung nach 10 km |
dem Sonnenaufgang entgegen |
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Hinein in den noch stockdunklen Morgen trieb uns der Startschuss.
Auf den guten Wirtschafts- und Radwegen, welche uns an den Fuß des
Thüringer Waldes führten, war das auch gar kein Problem und Körper
und Geist kamen sanft auf Betriebstemperatur. Nach 10 Kilometern war
es dann aber mit sanft vorbei. Irgendwoher mussten die ausgelobten
2.150 Höhenmeter ja kommen. Bis zum ersten Kontrollpunkt an der
Glasbachwiese war dann schon so mancher Tropfen Schweiß im Waldboden
versickert. Und es sollte noch deutlich mehr werden, schließlich
schob sich die Sonne wunderbar und ganztags in Position und machte
alle Wettervorhersager zu Lügnern. Von Gewittern und Regenschauern
keine Spur. Schauer gab es nur auf der salzverkrusteten Haut, ob der
schönen Landschaften, welche wir durchstreifen konnten. In großem
Bogen um den Inselsberg herum, Brotterode, Floh-Seeligenthal, die
vom Rennsteiglauf bestens bekannte Ebertswiese (nur ohne
Heidelbeerschleim und Wiener Würstchen), Tambach-Dietharz,
Finsterbergen, Friedrichroda passierend, der Kurs hatte es in sich!
Hin und wieder angenehmer Asphalt, viel öfter aber
fußsohlenmordender Schotter.
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Starfotograf und Radbegleiter Torschti in
Action |
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gut gelaunt bei km 43 |
Tunnelpassage bei Kleinschmalkalden |
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Fettbemmen bringen Power |
Wiese kann noch lächeln bei km 81 |
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selbe Stelle, schwächeres Lächeln |
das Bier ist mehr als verdient |
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die Füße brennen, aber gleich geschafft |
Steffen, 2 Sterne-Träger, im Ziel |
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auch Aldo kann noch lächeln |
Tagesabschluss-Feierlichkeiten |
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In Tabarz dann wieder der Blick in die
Ebene gen Fröttstädt, dazwischen aber noch reichlich 14 km durch
schattenlose Rapsfelder und ein tristes Industriegebiet in
Hörselgau. Da galt es noch mal zu beißen, bevor die Ziellinie
überquert werden konnte. Das gelang uns allen aber bestens. Wiese
tobte nach 11:55 Stunden als erster ins Ziel. Ich selbst, Aldo und
unser alter Bekannter Steffen Große ließen uns doch ein wenig mehr
Zeit. Torschti konnte verletzungsbedingt leider nicht zu Fuß auf
Tour gehen, versorgte uns aber vorzüglich als Radbegleiter (und
natürlich Busfahrer). Ja, und den Abend haben wir ähnlich dem
Vorabend verbracht, nur dass die Anzahl der Biere und die Menge der
Würste deutlich größer waren als zuvor. Wiese hat uns leider, trotz
Bier in der Blutbahn, nicht alle Geheimnisse seines Ernährungsplanes
preisgegeben, nur so viel, dass da wohl einige
Molkerei-Spezialitäten aus dem osmanischen Reich drauf stehen.
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Ein paar technische Daten zum Lauf:
Streckenangebote: 100 km / 4 x 25 km Staffel / 2 x 50 km Staffel
Insgesamt 2014 ca. 275 Teilnehmer auf der Einzelstrecke
mehr dazu unter
www.thueringenultra.de
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