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Zugspitz Ultratrail am 22./23. Juni 2013

25. Juni 2013. Fünfter Tag nach der Abreise! Wir sind seit 24 Stunden wieder in der Heimat. Seither hat der Himmel seine Schleusen nicht mehr geschlossen. Triefend nasse Schlafsäcke hängen auf der Leine. Trocken werden sie wohl so schnell nicht. Ein Zelt steht im Garten. Nasser als beim Abbau in Grainau kann es auch nicht mehr werden. Alles ist klamm, Rucksäcke, Reisetaschen, Schuhe. Torschtis Auto sieht von innen aus…, ich möchte es nicht saubermachen, oder besser trockenlegen wollen! Weitere 24 Stunden zuvor hatte  der Himmel an der Zugspitze begonnen zu weinen und sich von Stunde zu Stunde weiter hinein gesteigert. Dabei gab es doch gar keinen Grund. Erfolgreich und bestens gelaunt hatten wir vier T-Rexe und unser Budvar-Racer-Mitstreiter  doch eben den Zugspitz-Ultratrail, -Supertrail oder Basetrail absolviert und waren in Partylaune. Nein, unter freiem Himmel, wie angedacht, ging das nicht mehr. Die Feier musste in ein Gasthaus verlegt werden. Weniger preiswert, aber trocken und natürlich nicht minder lustig. Die Nacht am Fuße von Deutschlands höchstem Berg halbtrocken, mit einem Regen-Stakkato auf der Zeltplane verbringen zu müssen, verhinderte dies aber nicht.

Ankunft in GAP heißt erst mal Getränke fassen und dann ein Frühstück mit Blick auf den Ort des Trailgeschehens

Wir wollen uns nicht beschweren! Auf dem Trail verschonten uns die alpinen Wettergötter mit derartigen Unbilden fast vollständig. Ein wenig Hagel, ein wenig Niesel, dafür oft und viel Sonne und eine trockene Nacht bei angenehmen Temperaturen obendrein, ließen Trailrunning zum Trailgenuss werden! Die Veranstalter von der PLAN B event  company GmbH wurden damit für ihre nicht unerheblichen und über dem Standard liegenden Mühen ebenso belohnt wie wir Sportler.

die Organisationszentrale des ZUT technische Probleme mussten auch gelöst werden
Startunterlagen abgegriffen, schon wird posiert Zugspitzfotos....
 ertragreicher Besuch der Expo, zur Freude der Händler Shopping auch noch bei unserem Lieblingshändler in GAP
ein abendlicher noch Blick aufs Trailgebiet, hier das Höllental abmarschbereit, morgens um 6.00 Uhr auf dem Zeltplatz
Torschti und Thomas bei der Meditation kurz vor dem Start und auch Kerstin, völlig in sich gekehrt
Kerstin als Newcomer auf Zugspitzpfaden, hatte nicht wie von ihr befürchtet bei ihrem Basetrail über 35,9 km und knapp 1.900 Höhenmeter Probleme das Zeitlimit zu schaffen, finishte vielmehr völlig entspannt und überaus glücklich und sehr deutlich vor dem cut off.. Der Glanz in ihren Augen und die Mundwinkel an den Ohren zeugten von der „Geburt“ eines neuen Trailrunners! Blut geleckt…. Selbst die Strapazen, vom Reintal, auf 810 m, hinauf zur Bergstation der Alpspitzbahn, auf 2.029 m, konnten ihr den Spaß nicht verderben. Fein gemacht!
pünktlich um 7:15 Uhr startete der Ultratrail in Grainau
Kerstin startete um 11.00 Uhr in Mittenwald* und war der erste T-Rex im Ziel*
Wiese ging um 9.00 Uhr in Leutasch auf den Kurs* und finishte zu nächtlicher Stunde
Wiese, unser Supertrailer, 68,8 km mit 3.120 Höhenmetern, war dagegen Wiederholungstäter. Schon 2011 hetzte er von Leutasch über das sich gnadenlos aufsteilende Scharnitzjoch (2.048 m) und die folgenden schenkelmürbewerdenlassenden Anstiege. Aber Wiese war besser vorbereitet als damals. Gute 45 min eher überquerte er die Ziellinie in Grainau. Das war dann schon mal oa, zwoa Mass guten boarischen Gerstensaft und unser aller Respekt wert!
Thomas zeigte sich am Start bissig und hatte von uns die flinksten Füße Torschti führt die Läuferhorde eine steile Skipiste hinauf
unser Lauf-Gourmet an der Hämmermoosalm Halbzeit
beim Abstieg vom Scharnitzjoch wabern vor bzw. unter uns die Wolken
Mittenwald, km 65, Torschti fängt die Wildsau letztes gemeinsames Foto am Ferchensee, noch 30 km to go
es wird Nacht auf dem Trail
Thomas zelebriert sein Zieleinlauf Torschti, superschnell und superglücklich*
zum Schluss ist auch mein Lachen wieder da* es wird Morgen über Zug- und Alpspitze - wir gehen zu Bett

Thomas, im T-Rex-Verband unterwegs, für das Budvar-Racing-Team startend, erlebte ebenfalls seinen zweiten Ultra an dieser Stelle, während Torschti und ich (Volker) zur dritten Auflage des Rennens auch zum dritten Mal hier erschienen. Ultratrail heißt eine ganze Runde um das Wettersteingebirge zu drehen. Mit dem Feldernjöchl (2.200 m), dem Scharnitzjoch und zum krönenden Abschluss der Bergstation der Alpsitzbahn, geht es dreimal über die 2.000 m, womit in Summe 5.420 Höhenmeter auf glatten 100 km zusammenkommen. Thomas gab ordentlich Gas und erreichte bereits nach 15:46 Std. das Ziel. Damit war er zwar etwas langsamer unterwegs als 2011, belegte aber mit Platz 58 in der Totale eine hervorragende Position! Torschti und ich ließen es ruhiger angehen. Lange Zeit liefen wir zusammen auf der großen Runde, bevor bei km 75 unsere „Scheidung“ kam. Sein Schritt war schneller und folgerichtig versuchte er sich unter die 20-Stunden-Marke zu drücken, was ihm letztendlich auch eindrucksvoll gelang. 19:39 Std. sind schon was! Für mich liefen die letzten 25 km dagegen nicht ganz so prickelnd. Mit viel „Beißen“ statt locker zu laufen erschien ich nach 21:50 Std. wieder in Grainau. Kleiner Trost, 35 min langsamer als 2011, aber auch 40 min schneller als 2012. Zu Platz 291 bei 410 Finishern genügte das noch.

Große Freude im Ziel, alle glücklich und zufrieden, da hieß es schnell Richtung Zeltplatz zu gelangen, um mit einem frischen Bier nach frischer Dusche (kein warmes Wasser morgens um 5.30 Uhr, brrrrr...) auf den herrlichen Tag und die mehr oder weniger lange Laufnacht anzustoßen. Die ersten Camper zogen die Reißverschlüsse ihrer Leinwandvillen bereits auf, als wir die Unsrigen, zur wohlverdienten Ruhe zuzogen. Und dann kam, nach einem wunderschön sonnigen Morgen, der Regen….

Bierkühlung mal umweltfreundlich Wiese schon wieder aktiv, jetzt als Chefkoch

Der Zugspitz-Ultra umrundet das Wettersteingebirge in Grainau beginnend einmal. Der Supertrail steigt in Leutasch genau auf diese Strecke ein, ebenso der erstmalig 2013 durchgeführte Basetrail, der in Mittenwald auf selber Linie seinen Anfang findet. Ziel für alle Strecken ist in Grainau. Die organisatorischen Einzelheiten, Streckenprofile und –verläufe, Ausrüstungsanforderungen etc. werden auf der Website der Veranstaltung hervorragend und übersichtlich dargestellt. Wichtig ist die mitzuführende Pflichtausrüstung auch wirklich dabei zu haben und das nicht nur, weil sie vor dem Start akribisch kontrolliert wird. Mit Straßenlaufschuhen und luftigem Laufhemdchen ist man hier definitiv falsch und bringt sich im Falle eines Falles in enorme Gefahr. Ordentlich griffige Trailrunningschuhe, Stöcke, lange und warme Wechselsachen, Regenjacke, Mütze, Handschuhe, Stirnlampe… und vor allem genügend zu Trinken sollte schon dabei sein, wenn man sich auf diesen herrlichen aber schweren Kurs begibt. Das der Kurs schwer ist, erkennt man unschwer an den DNF-Quoten: Basetrail = 4,1%, Supertrail = 8,3% und Ultratrail = 21,8%, oder anders ausgedrückt, von insgesamt 1.460 Startern erreichten 1.280 das Ziel!

Mit einer ordentlichen Vorbereitung als Grundlage, können wir T-Rexe diese Veranstaltung guten Gewissens weiterempfehlen. Egal auf welcher Strecke und in welchem Leistungsbereich man unterwegs ist, der Erlebnisfaktor ist riesig und das „Ich-komme-wieder-Potential“ nicht unbedingt geringer.