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Die
Mutspitze, der östliche Eckpfeiler der Texelgruppe, ragt mit 2.294 m
nicht so hoch über das Vinschgau hinaus wie ihre Nachbarn, bildet aber
einen traumhaften Aussichtspunkt ins Etschtal hinein, zu den Dolomiten
hinüber und ins Vinschgau hinauf, bis zur Ortlergruppe. Das Schöne an
ihr, sie ist recht leicht zu ersteigen. Für Touren mit Kindern einfach
ein Muss, aber auch für gestandene Hochtourengeher immer wieder ein
Erlebnis. |
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Wir saßen schon recht
oft am Gipfelkreuz und schauten uns das Treiben im wuseligen Meran,
fast 2.000 m tiefer gelegen an. 2013 war es dann so weit, unseren 18
Monate alten Enkel, seit dem Tag seiner Geburt Alpenvereinsmitglied,
auf seinem ersten richtigen Alpengipfel zu führen. Von Vellau aus
erreichten wir per Korblift, für ihn und sicher für jedes Kind ein
besonderes Erlebnis, unseren Ausgangspunkt, die Leiteralm auf 1.522
m. Da wir eine Gipfelüberschreitung vorhatten, ging es von dort,
zunächst auf dem Meraner Höhenweg (Nr. 24), später auf dem Weg zur
Taufenscharte (Weg Nr. 25), stramm aufwärts. |
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Die
Taufenscharte ist an sich gut begehbar, wer zeitig unterwegs ist, hat
eventuell das Glück auf Steinböcke zu treffen, wie wir im April 2011.
Aber auch ohne Steinböcke gibt es genug für das Auge. Schneebedeckte
Gipfel am Horizont, wie im April die Zielspitze, oder im Sommer das
Hasenöhrl und Tiefblicke auf die Almen sind einfach atemberaubend. |
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Majestätisch erhebt sich
der Tschigat, Hausberg von Partschins, 3.000 m in den Himmel. Durch
die weiße Rinne, den Kamin, haben wir auch ihn schon mehrmals
erobert. |
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Im Sommer
ist die Taufenscharte zwar anstrengend, aber gut zu bewältigen. Da mit
Sicherheit so einige Schweißtropfen den Körper verlassen, sollten die
Morgenstunden für den Aufstieg genutzt werden, insbesondere, wenn man
auf seinem Rücken einen Jungalpinisten mitführt, der vor lauter
Bergbegeisterung nicht stillsitzen kann. Schon am späten Vormittag
brennt die Sonne unbarmherzig in den südseitig gelegenen Weg hinein
und lässt das Vergnügen etwas geringer werden. Im April 2011 war der
obere Teil der Scharte schon recht heikel, da Schneefelder den Weg
bedeckten. |
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Wer
aber einmal oben angelangt ist, es sind hier schon 2.231 m erreicht,
darf nicht nur durchschnaufen, sondern kann seinen Blick ins
malerische Spronser Tal gleiten lassen und mit der Pfitscher Lacke
ist sogar einer der berühmten Spronser Seen schon sichtbar. Nun geht
es weiter nach Osten (Weg Nr. 23) zur Mutspitze hinüber. Im April
war damals für uns hier oben Schluss, sprich Umkehren angesagt, denn
der viele Schnee erlaubte uns, die wir ohne Steigeisen und Pickel
hier oben erschienen, kein Weiterkommen. |
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Aus der Taufenscharte
heraus ist der Oberkaser im Spronser Tal schnell und recht leicht
erreichbar und damit eine See-Runde vereinbar (Weg Nr. 25) , oder
aber scharf links haltend, der etwas knifflige Aufstieg über die
Kleine zur Großen (Spronser) Rötelspitze machbar (2.625 m). |
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Bei schönstem Sonnenschein
und angenehmen Wandertemperaturen machten wir uns auf den Weg (Nr.
23) zur Mutspitze. Dieser ist zwar "für Geübte" ausgeschrieben,
stellt aber normal trittfeste Wanderer vor keinerlei Probleme. |
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Der junge Mann auf
meinem Rücken hatte einen Riesenspaß und freute sich zusammen mit
seinen Sherpas über die Landschaft und die zahlreichen Schafe und
glockenläutenden Kühe am Wegesrand. |
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Traumhaft schön, rechts
der markante Gantkofel, ein Tafelberg bei Bozen und links am
Horizont die Dolomiten, mit den spitzen Zacken des Rosengartens,
König Laurins Reich. |
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Bevor der eigentliche
Gipfelaufstieg beginnt, sind mehrere kleine Zacken zu überschreiten,
aber dann, dann steht man schon bald am Gipfelkreuz. Einen Nachteil
bei schönem Wetter, muss man aber in Kauf nehmen.
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Man ist hier wohl nie
allein! Die meisten Bergwanderer erreichen den Gipfel vom Osten her,
unserer Abstiegsroute. Ab Dorf Tirol zum Hochmut führt eine
Seilbahn, welche den Aufstieg schneller und leichter gestaltet. Wir
genossen über den Dächern Merans eine ordentliche Rast und unser Pim
ließ es sich nicht nehmen, den Felsblock zum Gipfelkreuz selbst zu
ersteigen. |
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Abwärts in Richtung
Mutkopf, auf dem Ostgrat der Mutspitze entlang, führte unser Weg
(Nr. 23) hinab. Am Mutkopf (empfehlenswerte Gastronomie) auf 1.684 m
bogen wir in Richtung Hochmut ab (Weg Nr. 22). |
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Hochmut (1.400 m) besuchten wir ob des Menschenandrangs lieber
nicht, sondern setzten unsere Mutspitzüberschreitung auf dem Meraner
Höhenweg (Nr.24) weiter zur Leiteralm fort. Der Iffinger grüßt von
der anderen Talseite und Paraglider grüßen aus der Luft, bieten doch
die Hänge der Mutspitze ein hervorragendes Startgelände für diesen
Sport. |
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Der
Hans-Frieden-Felsenweg ist ein recht ausgesetzter Steig, im
schwierigsten Teil sogar mit ein paar Ketten gesichert. Man sollte
nur nicht zu sehr in die Landschaft schauen, hier ein verkehrter
Schritt, könnte der Letzte sein. An der Leiteralm angekommen, gibt
es nicht nur Kühlung für die Kehle, auch kleine Gipfelstürmer haben
mit kühlem Wasser ihren Spaß... |
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Die technischen Daten:
unser Start war
in Vellau, letzter Parkplatz, 906 m
mit dem Korblift zur Leiteralm, 1.522 m
Meraner Höhenweg Nr. 24, bis zum Abzweig Taufenscharte 2.231m, Nr.
25
ab Taufenscharte östlich Nr. 23 zu Mutspitze 2.294 m
Abstieg über Ostgrat Nr. 23 bis Mutkopf 1.684 m
weiter Richtung Hochmut 1.400m, Nr. 22
am Steinegg weiter auf Meraner Höhenweg Nr. 24
(Hans-Frieden-Felsenweg)
zur Leiteralm 1.522m
reine Gehzeit ca. 4 1/2 Stunden
Vellau erreicht man
über den Brenner, Bozen und Meran, bzw. vom Reschenpass kommend in
Algund links abbiegend, gebührenfreier Parkplatz am Lift
Charakter:
eine sehr schöne, wenig
anstrengende aber eindrückliche Wandertour, für Kinder hervorragend
geeignet
Karten /
Literatur:
Tabacco - Topographische Wanderkarte, Blatt 011 - Meran und Umgebung
Kompass - Nr. 051 - Naturns / Latsch
Ausrüstung:
übliche Bergwanderausrüstung
Unterkunft:
diverse
Möglichkeiten, in diesem touristisch extrem gut erschlossenen Gebiet
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