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Lazinser Rötelspitze, 3.037 m, Texelgruppe, Südtirol |
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Einmal Südtirol, immer
Südtirol! Wer einmal dort war, der kann's nicht mehr lassen und kehrt
immer wieder dorthin zurück. So waren auch wir 2010 wieder 14 Tage lang
auf bekannten und unbekannten Pfaden durch dieses herrliche Stück Erde
unterwegs. Und da Kerstin eher die sanftere Gangart bevorzugt, stand als
erstes hochalpines Ziel die Lazinser Rötelspitze auf unserem Tourenplan.
Ein Gipfel den Maria und ich schon 1999 erklommen hatten und der in der
Erinnerung keine bösen Überraschungen aufbot, welche Kerstins Gipfelfreude
hätten trüben können. Mit auf Tour war auch unser Wirt und Freund
Franz Auer, der sich, wenn es die Arbeit
im Obstbau zulässt, so etwas natürlich nicht entgehen lässt. |
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Mit Erreichen des Schartenausstiegs ( 2.441 m) war es mit dem Nebel endlich vorbei. Die Schwaden waberten unten im Tal und wir hatten Sicht auf den Tschigat und über die Spronser Seen. Der Weg zur Milchseescharte (2.707 m) war damit purer Genuss und trotz der frühen Stunde schon sonnenbrandgefährdet. Nur im oberen Teil der Scharte holte uns die Milchküche noch einmal ein. | |
Dafür standen wir oben wieder in praller Sonne und mit uns um die 100 Ziegen, die nicht nur um die Wette meckerten sondern auch einen recht strengen Duft verbreiteten. Da auf dem Pfad zum Halsljoch (2.808 m) auch ein wenig über Blöcke geklettert werden musste, machte es Sinn genau hinzuschauen wo die Hände zugreifen. Die Ziegen hatten das Hochtal komplett im Griff und es gab kaum eine Stelle, an welcher sie nichts fallen gelassen hatten. |
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Der Weg zum Halsjoch war sehr schön, aber auch anstrengend. Ein ständiges auf und ab, dazu längere Passagen im Schnee, welche hohe Aufmerksamkeit forderten. Dafür entschädigte uns der Tiefblick auf die Tablander Lacken, bevor es über ihren Südostgrat der Lazinser Rötelspitze aufs felsige Haupt ging. | |
Der Grat, blockig und schrofig, den ersten Schwierigkeitsgrad nicht überschreitend und teilweise auch mit Ketten versichert, war dann die pure Freude. Herrliche Tiefblicke und wenn es die Wolken zuließen, auch Weitblicke bis tief hinein in die Ötztaler- oder hinüber zu den Ortler-Alpen boten sich uns dar. Da schmeckte das Gipfelbier nach getaner Aufstiegs-Arbeit besonders gut. | |
Wie gut es uns auf 3.037 m ging, lässt sich dem Gipfelbucheintrag vom Franz entnehmen. | |
Lange hielten wir uns am Gipfel auf, bevor die fortgeschrittene Zeit zum Abstieg mahnte. Über den Südostgrat wieder hinunter zum Halsljoch und von dort an den Tablander Lacken vorbei hinein in das obere Zieltal führte der Weg. Dabei hatten wir eine tolle Sicht auf die Südabstürze der Rötelspitze (auf dem Bild von rechts der Grat war unser Weg ) und wir konnten eine weitere Herde Ziegen bei halsbrecherischen Touren zu saftigen Gräsern in steilen Hängen beobachten. In den steilen Hängen fanden wir auch die streng geschützten Edelweiß in voller Blüte, ein leider seltener Anblick! | |
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Mit Erreichen der Zielalm
(2.196 m) hatten wir wieder normale Wanderwege unter den Füßen und gönnten
uns auf unsere Mühen erst einmal ein ordentliches Bier. Weiter führte der
Weg zum Kaserstoan (1.700 m). Hier natürlich auch ein Bier und was noch
viel wichtiger war, ein Laib Ziegenkäse wanderte in den Rucksack. Eine
Freude die Kerstin und später die Rosmarie, Franz' Frau, ob des strengen
Geruchs nicht so recht teilen konnten. Der Louis, Ziegenhirt und
Käsefabrikant, freute sich jedenfalls übers gute Geschäft. Das letzte Wegstück, zum Obermairhof hinunter, war dann weniger Genuss, eher sportliche Höchstleistung, denn wir rannten vor einem aufziehenden Gewitter davon. Lohn der Hetzerei, wir waren vor dem ersten Regentropfen unterm Dach... |
Die technischen Daten: unser Start war am Hochganghaus, 1.839 m über die Hochgangscharte, 2.441 m Milchseescharte, 22.707 m Halsljoch, 2.808 m zum Gipfel der Lazinser Rötelspitze, 3.037 m zurück über Halsljoch, 2.808 m Zielalm, 2.196 m Kaserstoan, 1.700 m Nassereithütte, 1.523 m zum Obermairhof, 800 m Aufstieg: 3:50 Std. (mit ca. 25 min Pausen) Abstieg: ca. 4:30 Std. (mit längeren Pausen) Partschins erreicht man von Bozen über Meran kommend/ bzw. vom Reschenpass kommend. Parkplatz z.B. am Gasthaus Birkenwald und von dort über die Nassereithütte zum Ausgangspunkt Hochganghaus oder im Ort parken und über den anstrengenderen Weg Nr. 7 zum Hochganghaus. Charakter:
Karten / Literatur: Ausrüstung: Unterkunft: |