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Kirchbachspitze (Croda del Clivio) 3.053 m / Aussichtsgipfel über Naturns in Südtirols
Um für unsere
geplanter Ortlertour
ein paar Höhenmeter zu trainieren, traten Kerstin und ich (Volker) am
21. Juli 2006
den Gipfelmarsch zur
Kirchbachspitze an. Mit dem Auto ging es bis zum Schrofl, einem Gehöft hoch über
dem
Schnalstal hinauf. Hier, auf 1.708 m beginnt dann der
schweißtreibende Anstieg zum Gipfel. Zuerst sehr steil durch Hochwald, beginnt
dann ein etwas moderaterer Abschnitt hinüber zur Oberen
Mairalm. Ab hier weiter, an den letzten Schatten spendenden Kiefern vorbei ins
Gfall, das Hochtal unter Kirchbachspitze und Gfallwand. Wer
solch schwülwarmes Wetter wie wir beim Aufstieg erwischen sollte, decke sich
reichlich mit Getränken ein, die letzte Wasserstelle befindet sich
oberhalb der Mairalm. Bereits im Gfall kann man eine herrliche Aussicht
genießen.
Weißkugel und
Similaun schmücken mit Ihrer Größe den Blick
nach Norden.
Am Talschluß
beginnt dann der beschwerliche Teil dieser Tour. Anfangs noch auf Wegspuren,
führt der Pfad später mehr oder weniger weglos durch Schutt und Geröll zum
Gipfelgrat. Hier nur noch eine wirklich kurze und leichte Kletterei und schon
steht man vor dem gewaltigen
Gipfelkreuz, auf 3.053 m. Von hier ist der Tiefblick auf
Naturns und ins
Vinschgau wirklich tief beeindruckend. Der Gipfel bietet auch genügend
Platz, um sich ordentlich auszubreiten und um in Ruhe und gemütlich die Gegend
zu genießen. Wer Lust verspürt, kann noch in mäßig
schwieriger (II ?), aber ausgesetzter Kletterei auf den Hauptgipfel (3.081 m
ohne Kreuz) steigen. Wir mussten uns dies, wegen bedrohlich
immer näher kommender Gewitterwolken leider verkneifen. Stattdessen stiegen wir
recht schnell ab, um ab der Oberen Mairalm wieder in
sicheren Gelände sein zu können.
Die
Kirchbachspitze, südlichster Eckpfeiler der
Texelgruppe, sollte man schon wegen des Ausblicks in seinem Tourenbuch
stehen haben.
Ohne technische Schwierigkeiten zwar, aber hervorragend geeignet als Eingehtour,
bei welcher sogar das weibliche Familienoberhaupt noch
Spaß hat. Von solchen Gipfeln gibt es nicht allzu viele..... ;o)))
Anzumerken ist noch, dass auch hier das "Gletschersterben" stattgefunden hat.
Vom noch im "Vom Ortler zum Similaun" 1998 beschriebenen
"Bircherferner" im Gfall ist nicht mal mehr eine Pfütze übrig geblieben.
Die technischen Daten:
Zufahrt: Über die
Brennerautobahn, Abfahrt Bozen-Süd über Meran ins Vinschgau, bis zum Abzweig
Schnalstal. Hier rechts abbiegen und
weiter bis zum Abzweig nach Katharinaberg, dort wiederum rechts abbiegen. Etwa
in Ortsmitte von Katharinaberg links abbiegen und den
schmalen und zum Teil nur geschotterten Fahrweg hinauf bis zum Schrofl. 200 m
hinter dem Gehöft befindet sich ein kleinerer Parkplatz.
Alternativ auch über den Reschenpass, bis Abzweig Schnalstal und dann
wie beschrieben weiter.
Zustieg: Ab Ober Schrofl auf
dem Weg Nr. 10 bis zur Oberen Mairalm. Hier nach links weiter auf Weg Nr. 9 /
10a, bis zum Wegekreuz Gingljoch /
Kirchbachspitze. Weiter auf Weg Nr. 10a, im Gfall, bis zum Talschluss. Hier nach
links, Wegspuren und Markierungen folgend, durch das
Trümmerkar steil aufwärts, Das Gipfelkreuz schon im Blickfeld. Nach Erreichen
des Grates kurze, aber sehr leichte Kletterei nach rechts zum
Gipfelkreuz.
Alternativ auch über den Nordgrat, mit Stützpunkt Lodnerhütte oder durch die
Südflanke ab Schnatzhof.
Charakter:
Wer als Bergwanderer mal einen 3.000-er erklimmen möchte, kann dies an der
Kirchbachspitze problemlos praktizieren. Ein wenig
Kondition und Trittsicherheit vorausgesetzt, denn der Weg ist im oberen Teil
recht steil. Belohnt wird man mit einem herrlichen Panorama, vom
Ortler, über die Ötztaler Eisgipfel, bis zu den Dolomiten. Dazu noch ein
Tiefblick von 2.500 m ins Vinschgau.
Zeiten: Schrofl - Gipfel = laut
Führer 3 1/2 Std. = unsere Zeit 3 Std.
Gipfel -
Schrofl = laut Führer 3 Std.
= unsere Zeit 3 Std. , mit ausgiebiger Pause unterhalb der
Mairalm
Abstieg: Analog der Aufstiegsroute.
Karten /
Literatur:
Kompass Nr. 051 Naturns - Latsch 1:35.000 / Vom Ortler zu Similaun, Wolfgang
Jochberger und Herbert Pardatscher-Bestle,
Verlagsanstalt Athesia Bozen 1998, ISBN 88-7014-956-0
Ausrüstung: normale
Wanderausrüstung, festes Schuhwerk, warme Ersatzkleidung, Regenkleidung, Stöcke
!!!! und Kondition, denn
1.345 Höhenmeter im Auf- wie im Abstieg wollen gemeistert sein !!!!