"...Vor dem Aufbruch in der
Leschaux-Hütte hatte ich mir begreiflicherweise zum Abfüllen das Cognacs
aus einer großen in eine kleinere Flasche keine Zeit genommen. Da wir nur
wenig Gepäck hatten, habe ich die ganze Flasche im Rucksack verstaut und
mir vorgenommen, wenn sie hinderlich würde, sie über die Wand zu werfen.
Das brauchte ich aber nicht, im Gegenteil, sie wurde, wenigstens mir, so
wertvoll, dass ich heute noch überzeugt bin, dass dieser Cognac uns das
Leben rettete. Immer wieder ein kleines Schlückchen, wie Medizin genossen,
reichte die Flasche die ganzen vier Tage. Der Freund, der jeden Tropfen
verweigerte, hatte nachher Erfrierungen an Händen und Füßen, während ich
durch guten Blutkreislauf gar nichts abbekam.
Für mich ist das ein Beweis, dass Alkohol, mäßig
genossen, auch in größeren Mengen nicht schadet."
Anderl Heckmair, Erstbezwinger
der Eigernordwand
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