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Der Malerweg im Elbsandsteingebirge - ein Trailrunningprojekt in mehreren Akten

9. November 2013 - Erster Lauf

Blick von Stadt Wehlen zur Bastei

112 km Malerweg, verteilt auf 8 Etappen, erstreckt sich in oder besser durch die Sächsischen Schweiz. Am herrlichen Naturerlebnis erfreut sich nicht nur der Jetzt-Mensch, auch für unsere Vorfahren hatten die Pfade, Aussichtskanzeln, Höhlen, Schluchten und versteckten Seen dieser bizarren Sandstein-Felsenwelt ihren Reiz. Viele Künstler ließen sich hier für ihr Schaffen inspirieren. Komponisten, Bildhauer, Schriftsteller und eben Maler waren unterwegs und nach letzteren erhielt der Wanderweg seinen Namen. Einer der großen Pinselkünstler der Romantik, Caspar David Friedrich, ist wohl allseits bekannt, ebenso sein Gemälde "Wanderer über dem Nebelmeer", dessen Szenerie die Kaiserkrone am jetzigen Malerweg stellt. 
Schwarzbergaussicht die Basteibrücke

Läufer sind auch Künstler, dachten wir uns, als Torschti die Idee hatte, uns den Malerweg als Trailrunning-Aktivität zu erschließen. Also hieß es erstmal Kartenstudium, Recherche im Internet, Tracks downloaden.... und für den  9. November 2013 wurde der erste Schritt für unser "Projekt Malerweg" eingeplant. Etappe 1, von Liebethal nach Stadt Wehlen war wegen Bauarbeiten in Gänze nicht zu absolvieren, somit starteten wir mit Etappe 2, von Stadt Wehlen nach Hohnstein. Wir, das waren nur Torschti und ich (Volker), da Mit-Ideengeber Wiese leider kurzfristig passen musste.
Nach verregneter Nacht entließ uns die Elbfähre in Stadt Wehlen in einen grauen, aber trockenen und mit angenehmen Lauftemperaturen gesegneten Novembermorgen. Zu warm anziehen wäre auch unpassend gewesen, denn einen großen Teil der für diese Etappe avisierten 399 Höhenmeter gilt es gleich in den Anstiegen zum Steinernen Tisch und zur Bastei niederzuringen. Die Bastei bietet zu früher Morgenstunde die läuferische Annehmlichkeit, sich nicht durch Touristenströme zwängen zu müssen und die Ausblicke ungestört und ohne babylonisches Stimmgewirr  im Hintergrund zu genießen. Schnell waren die gewonnenen Höhenmeter wieder verronnen, als der Amselsee erreicht wurde. Mäßig steil ging es durch den Amselgrund aufwärts nach Rathewalde. Einige Meter an der Hauptstraße entlang bis zur Hocksteinschänke, dann erwarteten uns wieder beste Trails, am Hockstein entlang, über die Teufelsbrücke und durch die Wolfsschlucht steil hinab ins Polenztal. Gleich wieder ebenso steil aufwärts, am Schindergraben entlang, am Bärengarten vorbei, hatten wir aber die Burg Hohnstein und damit unser erstes Etappenziel schon vor den Augen und konnten bald Nr. 1 von 8 abhaken.

Basteipanorama, hinten mittig die Schrammsteinkette
Nach den nun vollbrachten Kilometern war erst mal zu konstatieren, dass wir langsamer vorangekommen sind als gedacht. Der Untergrund, mit nassem Laub als Hauptbestandteil, machte uns zu schaffen, ebenso wie die vielen verwinkelten Stiegen Zeit kosteten. Von Hohnstein aus, an der Gautschgrotte vorbei zur Brandaussicht, ging es moderat vorwärts, bevor die 800 Stufen hinab in den Tiefen Grund, die Knie jubeln ließen. Gnadenlos führte der Weg sofort wieder hoch nach Waitzdorf und dann lange und sanft abfallend hinunter zur Kohlmühle. Kurz darauf kam unser Projekt ins Wanken. Erstens lernten wir, dass nicht überall wo Malerweg draufsteht auch ein solcher sein muss. Die Ausschilderung im Sebnitztal ist entweder nicht vorhanden und wenn, dann verwirrend und der heruntergeladene Track auf dem GPS wollte uns noch ganz woanders entlangführen. Etwas frustriert erreichten wir Altendorf, das Etappenziel, laufen ab dort wieder auf dem geplanten Pfad, aber nur um ihn bald darauf wieder zu verfehlen. Etappe 3 kann also nicht korrekt auf der Habenseite verbucht werden, ebenso wie Etappe 4 - sprich: Wir müssen hier noch mal ran!
Torschti genießt die Aussicht an der Brand-Baude Trailrunning findet manchmal in der Waagerechten statt

Die fortschreitende Zeit, in Anbetracht der früh hereinbrechenden Dunkelheit, zwang uns nun zu einem generellen Umdenken in unserer weiteren Tourenplanung. Auch Torschtis Rucksack verweigerte seinen Dienst, in Form einer undichten Trinkblase, womit das Ansteuern einer Gastwirtschaft, mangels natürlicher Quellen, innerhalb der nächsten 2 Stunden erforderlich war. Noch möglichst viel vom Malerweg zu erlaufen und bei Tageslicht die Fähre in Schmilka zu schaffen, war nun die Devise. Schade zwar, aber die wunderbaren Trails und phantastische Aussichten entschädigten uns für das kleine Dilemma.
Am Falkenstein entlang, durch das Schrammtor, den Wildschützensteig hinauf zur Schrammsteinaussicht, auf dem Gratweg zur Breiten Kluft, Zurückesteig, am Frienstein und kleinem Winterberg vorbei zum Großen Winterberg, mit 556 m höchster Punkt des Tages, genossen wir jetzt auch noch spätherbstlich sonniges Wetter. Hier, der Dehydration schon recht nah, denn auch meine Trinkblase war jetzt leer, gab es das erlösende Getränk in Form eines Weizenbiers mit blauem Etikett. Als Zugabe einen warmen Apfelstrudel mit Eis und Sahne und unsere Welt konnte nicht schöner sein. Da fiel es schwer wieder aufzustehen... Trotzdem, der Downhill auf dem Bergsteig nach Schmilka war nicht schlecht, wir erreichten unsere Fähre pünktlich und damit auch den Zug zurück nach Wehlen, unserem Startort.

Schrammsteinaussicht
War auch nicht alles nach Wunsch verlaufen, so mochten wir nicht einen Meter des absolvierten Weges missen. Zu eindrücklich war das Naturerlebnis an diesem an sich so grau beginnenden Novembertages. Die Tatsache, die Strecke nur in einem Teil nach Plan "abgearbeitet" zu haben, zieht quasi automatisch die Option, bald wieder vor Ort zu sein!

Rein statistisch brachte uns der 9. November 40 gelaufene Kilometer, gespickt mit 1.800 Höhenmetern und einer reinen Laufzeit von 6.00 Stunden.
der Falkenstein vom Gratweg gesehen an der Breiten Kluft
Downhill auf dem Bergsteig gen Schmilka
Etappe 1
Etappe 2
Etappe 3
Etappe 4
Etappe 5
Etappe 6
Etappe 7
Etappe 8
Liebethal - Stadt Wehlen, 11,75 km / 190 hm
Stadt Wehlen - Hohnstein, 12 km / 399 hm
Hohnstein - Altendorf, 15,25 km / 304 hm
Altendorf - Lichtenhainer Wasserfall, 14 km / 361 hm
Lichtenhainer Wasserfall - Schmilka, 17,5 km / 628 hm
Schmilka - Gohrisch, 18,75 km / 519 hm
Gohrisch - Weißig, 14 km / 398 hm

Weißig - Pirna, 13,25 km / 185 hm
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* gelaufen am 09.11.2013
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